Frida (05/2021, weiblich, kastriert)

Stand: 27.08.2022

 

Frida – voller Glückseligkeit nach schwerem Unfall

 

Die ca. 15 Monate alte, mittelgroße Hündin Frida (ca.19 kg bei Schulterhöhe 55 cm) hat sich nach einem folgenschweren Autounfall im Winter 2021 und monatelangem Klinikaufenthalt mit mehreren wiederherstellenden Operationen so gut erholt, wie man es nicht für möglich halten konnte. Wer heute Frida sieht, ist von ihrer Lebensfreude ergriffen. Ein Gefühlschaos zwischen nachempfundenem Schock, Schmerzen, langer Leidenszeit und dann diesem Überschwang von Lebensfreude erfasst unweigerlich jeden Tierfreund, der Frida heute sieht. Mit ihrer ungebremsten Lebensfreude steckt sie andere Hunde an und bezaubert Menschen. Man kann es nicht glauben nach allem, was dieser Hund mitgemacht hat.

 

Als junge Hündin, fast noch ein Welpe, wurde Frida von einem Auto erfasst und auf der Straße liegen gelassen. Das Auto hatte ihre komplette rechte Körperhälfte schwer verletzt. Beide Beine waren gebrochen. Eine Tierklinik nahm Frida auf und vermochte mit 6 Operationen und nach 4 Monaten Klinikaufenthalt, Frida wieder so herzustellen, dass sie ein springlebendiger, fröhlicher Hund heute sein darf. Ihre rechten Beine zeigen lange OP-Narben und eine Fehlstellung der rechten Vorderpfote. All das aber hält Frida nicht davon ab, fröhlich und verspielt durch das Gehege zu springen. Sie muntert zudem noch alte und schwache Hunde auf und bringt selbst diese wedelnd auf die Beine für einen netten Kontakt unter Vierbeinern. Alle Hunde fühlen sich wohl in ihrer Gesellschaft und lassen sich gern von ihr animieren.

 

Frida hat nach ihrer Entlassung aus der Tierklinik im Frühjahr in der Tierstation Aufnahme gefunden und schnell auch die Vorsicht vor Menschen abgelegt. Die ersten Ausflüge an der Leine machten Frida neugierig auf das Leben. Frida dürstet nach Zuwendung, Bewegung, Kontakten, Freundschaften mit Vier- und Zweibeinern und Erfahrungen: kurz nach Leben.

Frida ist ein rundum besonderer Hund, der Narben am Körper sichtbar behalten wird, nicht aber an der Seele. Ihre Lebensfreude kann ihr niemand und nichts nehmen. Doch, was kann man einem so jungen und lebendigen Hund dort bieten außer Unterkunft, Futter, Wasser und wenigen Momenten der Zuwendung?

 

Immerhin bekam Frida als Geschenk aus Deutschland eine neue isolierte Hundehütte, die sie stolz bezogen hat und auch mit anderen teilt. Wenn schon ein Hund nach einem schweren Unfall vielleicht chancenlos bleiben wird, so hat ihre Schutzhütte doch einen Namen bekommen: Frida darf nun das „Haus Irene“ bewohnen nach der großzügigen Spenderin, Frau Irene E. benannt, der wir an dieser Stelle nochmals danken.

Wie groß oder klein Fridas Chancen auf ein schönes Hundeleben mit weichem Hundebett oder gar Sofaplatz im Kreis einer Familie oder an der Seite eines Menschen sein werden, vermögen wir nicht vorherzusehen. Oft gibt es Hemmungen, ein Tier nach einem Unfall zu nehmen, wegen der möglichen körperlichen Folgewirkungen, wie möglicherweise frühzeitiger eintretender Arthrose oder auch dem Angesprochen werden von unsensiblen Mitmenschen. Beides kann eintreten. Es bedarf dann der eigenen Selbstsicherheit, zu seinem Tier zu stehen und das Tier zu begleiten, so lange sein Leben lebenswert ist. Letztlich weiß niemand, wie lange ein Leben währt; es gilt das Leben auszukosten, so lange es als lebenswert empfunden wird. Die Tiere machen es uns vor. Frida ist die beste Lehrmeisterin. Ihre Artgenossen kann sie „infizieren mit Momenten der Freude“, ob es ihr auch gelingt, Zweibeiner damit anzustecken?? Wird Frida Menschen für sich gewinnen können, die sie, so wie sie ist, aufnehmen möchten?

 

Arthrosen bekommen Tiere (und auch Menschen) nicht nur wegen oder nach alten Frakturen. Sie können generell auch Begleiterscheinungen des Alters und genetischer Veranlagungen sein, die keiner im Voraus kennt. Sie können also jeden treffen, häufig in fortgeschrittenem Lebensalter. Und doch wünschen wir uns alle und auch für unsere lieb gewonnenen Tiere ein möglichst langes Leben ohne Beschwernisse. Folgeerscheinungen nach Unfällen lassen sich nicht ausschließen. Man kann Tieren aber durch richtige Haltung, Ernährung, Bewegung, ggf. auch Physiotherapie, Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten helfen, möglichst lange beschwerdefrei zu leben.

Was benötigt ein Mensch, der speziell über ein Handicaptier nachdenkt?

 

  • Ganz sicher eine geeignete Wohnmöglichkeit, ohne Treppen über mehrere Etagen.
     
  • Es braucht etwas mehr an Mut, dazu zu stehen, dass man genau deshalb sich für dieses Tier entschieden hat.
     
  • Es braucht ggf. stärkere Nerven, den Blicken und Äußerungen von Mitmenschen cool zu begegnen.
     
  • Es braucht ein finanzielles Budget für tierärztliche Leistungen (wie bei jedem Tier).
     
  • Es braucht ganz sicher empathische Menschen, die es den Tieren gleich machen können:

                Carpe diem – nutze den Tag!

 

Ein weiser Spruch, nach dem auch Seniorenheime benannt wurden. Er sollte nicht erst für Senioren Bedeutung gewinnen, sondern für jeden Tag eines einmal begonnenen Lebens stehen. Das wünschen wir jedem, der dieser Vorstellung von Frida bis zum Ende folgte.
 

Für Frida freuen wir uns über Patenschaften, um ihr Leben in jeder Form für sie an diesem Ort für heimatlose Tiere schöner zu gestalten. Wir unterstützen damit Menschen, die nicht nur Frida Leben zurückgegeben haben und dieses erhalten, ohne zu überlegen.

Frida an der Leine.mp4
MP3-Audiodatei [8.6 MB]
Frida Aug 22.mp4
MP3-Audiodatei [3.3 MB]