Ali (2 Jahre, männlich, kastriert)

Bildergalerie Teil 2

Aktualisierung am 06.06.2021

 

Notfall Ali

Alis Genesung und Verwandlung - Bereit für ein Zuhause

 

Allen Spender(inne)n, die für Ali die gewaltige Summe von 2.300 € an gesamten Klinikkosten (vom 11.03. – 05.06.2021), übernommen haben, sagen wir aufrichtigen Dank!

 

Ohne Ihre Hilfe wäre diese außerordentliche Rettung seines Beins nicht möglich gewesen. Die Formen der spontanen und ehrlichen Hilfsbereitschaft haben uns alle sehr berührt und Ali die beste medizinische Behandlung mit dem größtmöglichen Ergebnis seiner Entwicklung ermöglicht.

 

Ein dreimonatiger Klinikaufenthalt dürfte für jeden anderen Hund eine Qual sein. Belastende Untersuchungen, Operationen, Infusionen, stete Verbandswechsel und das Sitzen in einem Therapiekäfig bis auf drei kurze Gassigänge am Tag sind körperlich und seelisch eine Tortur, die wir alle unseren Vierbeinern nie wünschen würden, wenn es nicht ein absolutes Muss aus medizinischer Sicht wäre wie für Ali. Seine stationäre Unterbringung für die Operation mit Entfernung eines gutartigen Geschwulst an der rechten Ferse war ein absolutes Muss aus medizinischer Hinsicht, wie auch aus Gründen der Nachsorge dieser sensiblen Stelle. Wie heikel die Wundversorgung und Heilung dieser Stelle war, an der es an eigenem Körpergewebe zur Wundschließung fehlte, zeigte sich vor allem im Heilungsprozess. Die Bewegungen des Beins führten immer wieder zum Klaffen der Wunde, die erneut mühsam operativ verschlossen werden musste.

 

Somit verschob sich Alis Entlassung von Woche zu Woche, da sich in der Mitte der vormals sehr großen Wunde immer noch eine Stelle befand, über die sich eine neue Haut nur sehr zögerlich bildete. Mit Spezialsalben und konsequenter Wundversorgung und Bandagen ist es nun gelungen, diese Wunde zum Abheilen zu bringen. Die Haut zeigt sich noch dünn und rosa an einem Gelenk, das Bodenkontakt bekommt, wenn sich Hunde setzen oder ablegen. Deshalb verwechselte man sein Geschwulst zu Beginn auch mit einer Liegeschwiele.

 

Man möchte nun meinen, dass Ali es endlich ausgestanden hat und er gestern freudig zurückkehren durfte in die Tierstation zu seinen Hundefreunden, die er begrüßte und die ihn begrüßten. Doch, wie schon erhofft, haben diese Monate Ali nicht nur mit einer Operation und in einer langwierigen Heilungsphase geholfen, sondern ihn Meilen nach vorne gebracht in seiner vorher sich ganz vorsichtig andeutenden Entwicklung eines Vertrauens in Menschen. Während seines Klinikaufenthaltes war Ali Teil einer großen Familie geworden; des Tierarztes mit all seinen Praxishelferinnen, aber auch der Tierarztfamilie selbst mit zwei Kleinkindern von 1,5 und 3 Jahren. An Wochenenden führte der Tierarzt sogar Ali selbst aus; an Wochentagen seine Helferinnen, die Ali sehr mochten. Die Fotos zeigen einen zufriedenen und völlig entspannten Hund mit klarem Blick. Er liebt nun Spaziergänge, scheut keine Autos und keine Menschen mehr; sogar der zuerst gefürchtete Tierarzt wurde zum Freund, wo Männer ihm vorab noch Angst auslösende Personen waren. Mit den kleinen Kindern ging Ali ganz besonders sanft um. Sobald sie dabei waren, gab es keinen Leinenzug mehr von dem ansonsten kräftigen Hund. Ali liebt also Kinder, was wir zum Schutz der Kinder nicht im Bild festhalten konnten.

 

Für seine „Heimfahrt“ in die Tierstation an seinem Entlassungstag, dem 05. Juni wurde das Auto ausgepolstert und eine zweite Person mitgenommen, da Ali ein großer Hund ist, der das Autofahren fürchtete. Doch auch hier überraschte Ali, der allein einstieg, ruhig und gelassen im Auto saß auf seiner weichen Decke, vertrauensvoll seiner Heimfahrt entgegen sehend.

 

Nun möchte man sagen: ENDE gut, ALLES gut.

Doch, was bedeutet es nun für Ali wieder zurück zu sein an dem Ort, an dem er nach seiner Rettung vor genau drei Jahren sich erholen konnte, an dem Ort, an dem er auf dem Boden im Freien liegt oder auf einer Veranda oder nachts in einem Zwinger? Wie geht es dort für Ali weiter? Er kann sich nicht weiter entwickeln, u.U. kann es wieder zu Rückschritten kommen, da ab jetzt wieder das alte Leben beginnt, ohne die ihm so vertraut gewordenen Menschen. Die Tierarztfamilie mit den Kindern wird er nicht wiedersehen. Es gibt niemanden, der ihn, wie gewohnt ausführen kann. Ein weiches Kissen, auf das er sich legen kann, wird manches Mal schon belegt sein, wenn er sich schlafen legen möchte. Es mag merkwürdig klingen, aber das Leben in der Tierklinik war einem familiären Leben in einem Zuhause schon sehr nahe, da er sich die Sympathie der Menschen dort erwarb.

 

Die sichtliche Freude der Heimkehr in seine Station zu seinen Hundefreunden wird bald etwas trüben: der Verlust der Menschen, die sich um ihn täglich kümmerten und ihm so viel vom Leben zeigten. Sie gaben ihm das Vertrauen zurück und Beständigkeit im Tagesablauf. Mehr hätte kein Hundetrainer vermocht zu erreichen in dieser Zeit, in der Ali vor allem Patient war. In der Tierklinik fand Ali nicht nur medizinische Hilfe in der Not, sondern auch sein seelisches Gleichgewicht.

 

In Anbetracht all dessen, waren diese drei Monate in der Klinik, in der operiert wurde, auf Zeckeninfektionen und auf eine Schilddrüsenunterfunktion behandelt wurde, für Ali wie ein Sechser im Lotto. Besser hätte niemand Ali auf eine Zukunft vorbereiten können als diese Tierklinik mit dem Tierarzt, seiner Familie und den Tierarzthelferinnen. Diesen hier ebenfalls ein Dankeschön.

 

Um das Glück komplett zu machen, fehlt es nun an der Zusatzzahl – dem endgültigen Zuhause.

 

Ali gehört, wenn auch als Mischling, zu den Hunden der Rasse „Helenikos Pimenikos“, den griechischen Hunden der Schäfer, die zum Schutz der Herden eingesetzt werden. Diese Aufgabe hat Ali nie ausüben können, da er als junger Hund schon in grauenhaftem Zustand ausgesetzt wurde mit eingewachsenen Kette am Hals.

 

Der heute fünfjährige Ali ist mit knapp 70 cm Schulterhöhe und ca. 37 kg ein imposanter Hund, der mit seiner Fellfärbung, die nun eher ins Rötliche geht, auch einen Bernhardinermischling in ihm vermuten lassen könnte, wobei diese Rasse in Griechenland bisher nur selten anzutreffen war. Er ist kastriert und regelmäßig geimpft und entwurmt. Auf Leishmaniose ist er negativ getestet.

 

Mit seinesgleichen ist Alt verträglich und liebt nun auch Menschen jeden Alters und Geschlechts. Er wird nie der Draufgänger werden, wie sein Name Ali vielleicht nahe legen könnte in Gedenken an den Boxchampion. Ali musste sich in seinem Leben anders durchboxen, genau genommen war sein altes Leben ein einziger Überlebenskampf in der Suche nach Futter und auf der Flucht vor Menschen. Diese Furcht ist nun einer Anhänglichkeit gewichen; Ali mag Streicheleinheiten und Fellpflege, die bei ihm immer zu kurz kam, wie auch die nötige Bewegung. Genau diese sollte Ali auch wieder bekommen, damit er nicht erneut unnütze Pfunde ansetzt und abgesehen von kurzen Spielen mit Artgenossen lethargisch herum liegt.

 

Trotz seines robusten Aussehens ruht in Ali eine empfindsame Hundeseele, die über 12 Wochen nun fremde Menschen beeindruckte; Menschen die beruflich täglich mit vielen Hunden umgehen. Die hervorstechenden Eigenschaften von Ali und sein friedfertiges Wesen haben Eindruck hinterlassen. Ein Hund dieser Größe, dem Aggressionen fremd sind, der sich bei Unsicherheit verweigern mag, aber bisher nie in Verteidigungshaltung gegangen ist, hat Freunde gefunden. Ganz sicher muss Ali noch weiter lernen, aber er hat bewiesen, dass er jetzt dazu bereit ist und den Anschluss an Menschen halten mag.

 

Ali ist das größte lebende Beispiel unter den Hunden, das belegt, dass man nie aufgeben sollte an ein Tier und seine mögliche Weiterentwicklung zu glauben. Es braucht den richtigen Ort, die richtigen Menschen mit Geduld und Zeit.

 

Für Ali suchen wir nun ganz dringend nach einem Zuhause mit einem nicht zu kleinen eingezäunten Grundstück. Er wird es vermutlich als sein Revier eines Tages ansehen und es auch bewachen. Sein Leben sollte natürlich im Haus stattfinden mit seinen Menschen. Weitere Kontakte zu gut sozialisierten Hunden sind für ihn ebenso wichtig wie für jeden Vierbeiner und natürlich Ausflüge in die Natur. Regelmäßige Gassigänge sind für jeden Vierbeiner unabdinglich. Ausführliche Information zu Ali im Speziellen wie auch zu den möglichen rassetypischen Verhaltensweisen werden wir bei Interesse geben und auch Kontakte zu Kennern und Haltern dieser Rassen gerne herstellen, wenn gewünscht.

 

Die Zeit ist nun gekommen, in Ali nicht mehr das geschundene Wesen sehen zu wollen, sondern einen Hund, der Vertrauen in Menschen gefasst hat und großes Potential für seine Zukunft noch bereithält. Findet Ali sein perfektes Zuhause, wird es kaum einen liebenswürdigeren und treueren Begleiter geben.

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MP3-Audiodatei [4.5 MB]

Ali – immerwährender Pechvogel ?

 

Aktualisierung am 28.04.2021

 

Schon lange möchten wir Alis Vorstellung aktualisieren und warten dafür auf konstante Endergebnisse zu seinen Entwicklungen hinsichtlich seines Wesens, für das es einige positive Lichtblicke gab, soweit es Begegnungen mit Frauen betrifft; Männer gehören nach wie vor nicht zu den Menschen, denen Ali spontanes Vertrauen entgegen bringen kann. Kein Wunder bei Alis Vergangenheit, die den jungen Hund einschneidend prägte.

 

Jedoch scheint Ali kein aussichtsloser Fall mehr zu sein, wenngleich wir noch nicht für Ali schon nach einem Zuhause in Kürze suchen, denn es gab und gibt medizinische Probleme, die es noch ganz zu überwinden gilt.

 

Gesundheitliche Probleme, die seit Herbst letzten Jahres im Fokus standen und medizinisch behandelt wurden, waren neben einer Babesiose- und Ehrlichioseinfektion auch eine Schilddrüsenunterfunktion, zu deren Nachweis eine Fellveränderung am Schwanz führte. All dies ist erfolgreich behandelt worden mit Medikamenten und Spezialfutter. Die größte Sorge stellte jedoch ein sich schnell vergrößerndes Geschwulst an seiner rechten Ferse dar (optisch vergleichbar einer Liegeschwiele), das nach Biopsien zwar gutartig war, sich aber nicht erfolgreich medikamentös behandeln ließ, wie erhofft. 

Am 11.03.21 wurde das Geschwulst daher operativ entfernt und Ali stationär in der Tierklinik aufgenommen, da die Stelle an der Ferse erwartungsgemäß sich als äußerst heikel erwies für den anschließenden Heilungsprozess. Diese Befürchtung seitens der Mediziner bewahrheite sich. Immer wieder musste die OP-Naht erneuter werden, da man einen Hund nicht über längere Zeit vollends ruhig stellen kann. Ali konnte so nicht in die Tierstation entlassen werden.

 

Seitdem warten wir von Woche zu Woche auf seinen geplanten Entlassungstermin, doch alle Termine verschoben sich wegen Komplikationen ständig aufs Neue. Ali ist nun seit sieben Wochen stationär aufgenommen. Eine sehr belastende Zeit für ihn, aber auch für die Stationsleiterin, die mit Sorgen die Rechnung erwartet, wenn Ali endlich entlassen werden kann und natürlich auch die Hoffnung nicht aufgeben möchte, dass Ali wieder sein Leben in der Station unbeschwert weiter leben kann. An eine Vermittlung ist momentan daher noch nicht zu denken.

 

Wo Schatten, ist bekanntlich aber auch Licht, wie ein Sprichwort weiß. Die letzten Neuigkeiten mit Fotos von Ali vor seinem morgendlichen Gassigang mit Tierarzthelferinnen zeigten, dass er der Not folgend aber auch Fortschritte gemacht hat, die sich in der Tierstation nicht hätten erzielen lassen. Ali geht nicht nur an der Leine, sondern kennt und liebt nun regelmäßige Gassigänge: Ausflüge, die ihn unter Menschen führten und ihn die Außenwelt neutral wahrnehmen ließen. Seine regelmäßigen zweimaligen täglichen Gassigänge zur Erledigung seiner Geschäfte und der nötigen körperlichen Bewegung haben ihm psychisch weiter geholfen. Ali liebt nun drei Tierarzthelferinnen, die sich abwechseln in seiner Betreuung und er hat nach all den Wochen nun endlich auch dem behandelnden Tierarzt das nötige Vertrauen geschenkt. Bisher waren Männer ein Furchtobjekt für Ali.

 

Dass ausgerechnet ein Tierarzt, der ihn betreut und regelmäßig seine Verbände noch wechselt, „der Mann seines Vertrauens“ wird, ist positiv verwunderlich. Es zeigt uns aber, dass Ali nicht der aussichtslose Fall mehr ist und dass jedes Unglück auch ein Quäntchen Glück in eine andere Richtung bedeuten kann. Daran haben viele Menschen mit Herz für Ali gearbeitet und keine Mühen gescheut. Einen so langen Klinikaufenthalt hatte bisher noch kein Hund!

Wir danken an dieser Stelle ganz besonders den Paten für Alis Unterstützung seit Jahren, mit der sie ihm eine gute Versorgung und medizinische Untersuchungen ermöglichten. Die monatlichen Zuwendungen sind mit in diese Tierarztkosten eingeflossen. Für diese Hilfen ist seine Betreuerin in Griechenland unendlich dankbar, da sie Ali sonst nicht diese Form der Intensivbehandlung und stationären Betreuung in einer Tierklinik nie hätte bieten können. Da die nächste zu erwartende nächste Rechnung über 1000 € nach vorsichtiger Schätzung der Tierklinik sein wird (nach Anzahlung von bereits 500 €), möchten wir an dieser Stelle Tierfreunde um finanzielle Hilfe für Ali bitten. Jeder kleine Betrag wird dazu beitragen, diese für alle ganz außergewöhnliche finanzielle Belastung zu stemmen, um daneben auch anderen Notfalltieren ihre jeweils nötige Behandlung zukommen lassen zu können. Hier steht ein halbes Dutzend an Tieren in der Warteschlange ohne die Vierbeiner, deren Rechnungen noch nicht beglichen sind.

Aktuell haben wir nur obiges Foto von Ali aus der Tierklinik, da er dort nicht besucht werden kann. Wir werden weiter zu Ali berichten mit neuen Fotos nach seiner Rückkehr aus der Tierklinik. Zwar wird ein Zwinger das erwartete Zuhause erst einmal für ihn werden müssen, da er das Bein schonen muss, damit die Wunde nicht wieder aufgeht und er sich neu infiziert, aber er wird sobald als möglich wieder im Versorgungshaus in das Hunderudel integriert werden, was problemlos vorher schon gelang, da Ali sehr sozialverträglich ist. Er sollte sich damit schneller an die menschliche Gesellschaft gewöhnen, nachdem er bereits erste Schritte auf eine weibliche Besuchsperson und die Stationsleiterin zu gemacht hatte. Dank der Bemühungen der Tierklinik ist Ali nun noch ein paar Schritte weiter in seinem Vertrauensaufbau in Menschen, was für ihn neue Hoffnung gibt.

 

Ali musste in seinem Leben schon sehr viel durchleiden. Seine jetzige medizinische Intensivbehandlung und -betreuung, die laut Tierärzten alles andere als einfach war, hat ihm zum zweiten Mal sein Leben gerettet, zumindest aber sein Bein, was für einen so großen und schweren Hund von großer Bedeutung ist. Wir hoffen, dass Ali bald wieder normal leben darf und er seinen positiven Entwicklungsweg weiter geht, den er zu erkennen gegeben hat.

 

Die größte Freude oder das größte Wunder wäre natürlich ein Zuhause für Ali bei einfühlsamen Menschen, die ihm Zeit geben wollen. Ali zeigte nie Aggressionen gegen Menschen oder Tiere, gleich, welche Schmerzen sie ihm zufügten. Seine Skepsis Menschen gegenüber liegt begründet in seiner Vergangenheit. Menschen haben dagegen keinen Grund für Angst vor Ali. Ali trägt einen großen Namen und ist eine imposante Erscheinung, aber vom Wesen ist er eine Seele von Hund, der anderen kein Leid jemals zufügte. Freundlich und zurückhaltend war bisher die Einschätzung aller, die ihn kennenlernten.

 

Angesichts der hohen Tierarztkosten bitten wir um finanzielle Hilfe mit dem Stichwort „Ali“ Vereinskonto bei der Sparkasse Oberhessen

 

IBAN: DE 39 518 500 79 0027 062660

BIC: HELA DE F1FRI

 

Spendenbescheinigungen werden selbstverständlich ausgestellt. Da Adressen nicht immer vollständig auf den Überweisungen übertragen werden, bitten wir um Adressangaben dafür zusätzlich per Mail.

Stand: 21.05.18

Ali – lebenslange Narben eines unglaublichen Leids

Welche Narben überwiegen, möchte man sich fragen: die körperlichen oder die seelischen? Da Körper und Seele eins sind und im Einklang sein müssen bei allen Lebewesen, erübrigt sich eine Antwort.

Ali hat schlimmstes Leid erfahren, welches man sich nicht weiter ausmalen möchte. Die Fotos, die seine Qualen und seine Schmerzen, wie auch seine lebensbedrohliche Situation Ende letzten Jahres zeigen, stellen wir bewusst ganz nach hinten und weisen darauf hin, dass man solche Anblicke verkraften können muss, was leichter fällt, wenn sie der Vergangenheit angehören.

Wir haben gewartet mit Alis Vorstellung, bis wir wussten, dass er überlebt und bis wir ihn als intakten Hund vorstellen konnten. Einen „Dornenkranz“ wird er sein Leben lang um den Hals tragen, dem ganze Haut- und Muskelparteien am vorderen Ende des Halses fehlen. Narben, die ihn ein Leben lang begleiten werden.

Ali war offensichtlich als Welpe schon an einer Kette und man hatte „vergessen“, die Kette am Hals  mit dem Wachstum des Hundes weiter zu stellen. Man hatte Ali ganz vergessen. Die Kette um seinen Hals wuchs so tief ein, dass Ali fast erstickte. Den Rest verursachten die Wunden, die eiterten und die Kette nur noch in Teilen in seinem Hals zeigten. Eine aufmerksame Tierschützerin hat den jungen Rüden, der sehr hungrig war, auf der Straße angefüttert und wurde ihm so eines Tages habhaft. Ali wurde sofort zum Tierarzt gebracht, der auf eine Spezialklinik verwies, da er diese Kette aus dem Hals des Tieres nicht so einfach entfernen konnte. Sie war eingewachsen. In mehreren Operationen wurden Ali Stück für Stück einzelne Kettenglieder aus dem Fleisch gelöst. Dabei mussten Teile seines Halses mit entfernt werden, da es abgestorbenes Fleisch war. Viel Leid und Schmerz für Ali, hohe Kosten und ein großer Einsatz für den Rüden seitens der Tierschützer.

Ali lebt seitdem in der Tierherberge und hat sich nach einigen Monaten komplett erholt. Die körperlichen Wunden sind abgeheilt. Er fängt an, an den Zaun zu kommen und fremde Menschen zu begrüßen, sich Leckerlis abzuholen und den Menschen anschauen zu können ohne Fluchtgedanken. Daher haben wir beschlossen, dieser armen Kreatur eine Vorstellung nun zu geben.

Ali ist noch jung, maximal 2 Jahre alt. Seine Schulterhöhe wird auf 55 cm geschätzt. Mit einem Maßstab wollte man ihn nicht unnötig verschrecken, daher haben wir erst einmal nur eine Schätzung. Während der Operationen wurde er ebenfalls noch kastriert. Dank guten Futters hat er eine Normalfigur bekommen und schönes Fell.

Was bei einer Vermittlung, so sie zustande kommen kann, zu bedenken ist: Ali braucht geduldige, ruhige Menschen, gerne einen zweiten souveränen Hund zur Seite (er ist mit allen Hunden verträglich) und ein gesichertes Grundstück. Man wird ihm nie ein Halsband anlegen können. Umso wichtiger ist ein gut sitzendes Brustgeschirr, aus dem er nicht entweichen kann und das ihm trotzdem Führung vermitteln kann. Ali muss noch viel lernen, vor allem, dass er nicht mehr solchen Menschen ausgeliefert sein wird, die ihm dieses unglaubliche Leid angetan haben. Er ist nun offener und sucht einen neuen Blick auf die Menschen, die ihn seit Monaten füttern und ihm alle Zeit der Welt ließen. Die Qualen der medizinischen Behandlungen konnte man ihm nicht ersparen.

Für Ali suchen wir auch Paten, um die Kosten, die schon alle beglichen sind, wieder dem Fundus zuzuführen, der für solche Notfälle spontan zur Verfügung stehen können muss. Mit einem hoch gegriffenen Wunsch suchen wir zudem den Stern am Himmel, der für Ali eines Tages leuchten soll mit einem Zuhause. Mitleid oder auch nur Mitgefühl mit so einem Hund ist jedoch nicht die allein ausreichende Basis, wenn man Ali ein Zuhause und wieder Freude geben möchte. Es braucht Erfahrung im Umgang mit ehemals traumatisierten Hunden. Nichts ist unmöglich, wie uns solche Tiere immer wieder zeigen, dennoch sollte man verantwortlich diesem Tier und sich und seinen Familienmitgliedern gegenüber sein, wenn man an eine Aufnahme denkt. Wir beantworten ehrlich Fragen dazu und beraten objektiv. Bis dahin behalten wir seine Entwicklung weiter wohlwollend im Auge.